Falsche Geldanlage-Tipps: Betrüger zocken über Messenger-Gruppen ab


Neugier, Vertrauen und Einzahlungen – damit arbeiten Betrüger derzeit. Sie locken ihre Opfer über Werbung in Chat-Gruppen bei verschiedenen Messengerdiensten wie zum Beispiel WhatsApp, Telegram oder Instagram. Dort geben sie angeblich seriöse Tipps zur Geldanlage und behaupten, ein bekanntes Kreditinstitut stehe hinter dem Angebot. So erschleichen sie sich Ihr Vertrauen und verleiten Sie dazu, Geld in Aktien oder Kryptowährungen zu investieren. Wer darauf reinfällt, verliert sein Geld unwiederbringlich und bleibt auf dem Schaden sitzen.
Der Weg in solche Chat-Gruppen führt meist über Social-Media-Kanäle. In Werbeanzeigen geben die Täter kostenlose Aktienempfehlungen heraus oder versprechen den schnellen Aufbau von Finanzwissen. Zeigen Sie Interesse, fordern die Betrüger Sie auf, Kontakt aufzunehmen und einer Chat-Gruppe beizutreten.
Selbsternannter „Experte“ gibt sich als Finanzprofi aus
In der Chat-Gruppe präsentieren sich ein angeblicher Experte, und oft noch ein Assistent, als Fachleute für Finanzthemen. Sie bieten Schulungen oder Live-Seminare an, um die Mitglieder langfristig an die Gruppe zu binden. Sie stellen immer wieder „lukrative“ Anlagemöglichkeiten vor und sprechen konkrete Kaufempfehlungen für bestimmte Aktien aus. Somit bauen sie über Wochen hinweg das Vertrauen der Teilnehmenden auf.
Im Laufe der Zeit präsentieren sie ein angeblich neues Finanzinvestitionssystem, das hohe Gewinne versprechen soll. Teilweise gibt es ein „exklusives“ Angebot - die Möglichkeit, eine neue Kryptowährung zu kaufen, noch vor dem offiziellen Börsenstart.
Gewinnspiele, um Vertrauen aufzubauen
Die Kriminellen nutzen Gewinnspiele und andere Marketing-Aktionen, um Vertrauen aufzubauen. Sie fordern die Mitglieder der Chat-Gruppe auf, sich täglich anzumelden und mitzumachen. Dabei locken sie beispielsweise mit Krypto-Guthaben oder Sachpreisen und halten die Teilnehmer in der Gruppe.
„Exklusiver“ Zugang zu einer Online-Handelsbörse oder App
Damit Sie selbst mit den empfohlenen Finanzprodukten handeln können, sollen Sie sich bei einer externen Online-Börse, einem eigenen Handelsprogramm oder einer App anmelden. Die Exklusivität wird Ihnen suggeriert, indem die Kriminellen behaupten, es stehe nur ein begrenzter Zugang zu diesen Handelsplattformen zur Verfügung. Kleinere Testauszahlungen sollen Ihnen zusätzlich Vertrauen geben und Sie zu höheren Einzahlungen verleiten.
Diese erfolgen meist über ein ausländisches Konto oder in Form von Krypto-Werten. Haben Sie investiert, fordern die Betrüger meist weiteres Geld. Wollen Sie eine Auszahlung, wird diese meist an Bedingungen geknüpft oder komplett verweigert.
Schützen Sie sich!
- Informieren Sie sich daher: Aktuelle Warnungen zu unseriösen Anbietern veröffentlicht die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) regelmäßig auf ihrer Webseite: https://www.bafin.de/DE/Verbraucher/Aktuelles/verbraucher_node.html
- Bei Werbeanzeigen sollten Sie grundsätzlich aufmerksam bleiben und vorab unabhängig recherchieren, bevor Sie einer solchen Messenger-Gruppe beitreten.
- Gehen Sie grundsätzlich sparsam mit Ihren Daten im Internet um. Geben Sie persönliche Daten nur dann an, wenn es unbedingt nötig ist.
- Misstrauen Sie Finanzangeboten in Messenger-Gruppen. Lassen Sie die Finger von Empfehlungen mit sehr hohen Renditeversprechen. Solche Angebote sind meist unseriös. Behalten Sie stets den Grundsatz „zu schön, um wahr zu sein“, im Gedächtnis.
- Exklusivität und Zeitdruck sind Warnsignale, die nur dazu dienen, Vertrauen aufzubauen und Sie zu größeren Einzahlungen zu verleiten.
- Informieren Sie die BaFin und erstatten Sie Anzeige bei der Polizei, wenn sich Ihr Verdacht auf einen Betrug erhärtet. So schützen Sie auch andere vor Betrug.

Kontakt
Kathleen Altmann
Pressesprecherin