Chartbook - Indikatoren zur Risikolage im Finanzsystem

Die allgemeine Lage im September 2025: 

Weltwirtschaft: Handelskonflikte belasten

• Die USA und die Europäische Union haben eine Einigung im Zollkonflikt erreicht. Seit dem 
  7. August 2025 gilt ein Zollsatz auf 15 % für Importe in die USA, wobei weiterhin einige Ausnahmen bestehen.
• Die globale Wirtschaftsentwicklung in diesem Jahr wird entscheidend von den Folgen der US-Zollpolitik geprägt. Exportorientierte Länder - wie Deutschland - werden in besonderem Maße beeinträchtigt. Die deutschen Warenexporte in die USA sind im Juli 2025 saisonbereinigt um 
  7,9 % gegenüber dem Vormonat gesunken. Das war der vierte Rückgang im Vormonatsvergleich in Folge.
• Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine Prognose für das globale Wirtschaftswachstum Ende Juli leicht angehoben – ein Grund waren zahlreiche Zolleinigungen, die geringere Zölle als im April angekündigt zur Folge hatten. Der IWF prognostiziert für 2025 ein globales Wirtschaftswachstum von 3,0 %, das im kommenden Jahr auf 3,1 % steigen soll.

Zinspause der EZB sollte anhalten

• Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihre Leitzinsen auf der Ratssitzung im Juli konstant gehalten. Für die kommende Ratssitzung am 11. September wird an den Finanzmärkten mehrheitlich kein Zinsschritt erwartet. Bis zum Jahresende ist an den Märkten teilweise noch eine Zinssenkung um 25 Basispunkte eingepreist (insb. für die Dezember-Sitzung).
• Es wird erwartet, dass die US-Notenbank (Fed) ihren Leitzins am 17. September zum ersten Mal seit vergangenem Dezember wieder senken wird. Aufgrund der Datenlage halten einige Beobachter derzeit sogar einen großen Zinsschritt (50 Basispunkte) für möglich.

US-Dollar hat gegenüber Euro deutlich an Wert verloren

• Der US-Dollar hat seit Beginn des Jahres gegenüber dem Euro fast 14 % an Wert verloren.
• Das Vertrauen der Investoren in US-Anlagen – wie Aktien und Staatsanleihen – ist durch die erratische Politik der US-Regierung gesunken, was zu einem Kapitalabfluss führte. Die europäischen Finanzmärkte konnten davon profitiert.