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Digitaler Euro: Navarrete setzt auf stufenweisen Ansatz

Besinnung auf politische Ziele und geringere Komplexität

Kathleen Altmann
Kathleen Altmann

Der EU-Abgeordnete Fernando Navarrete Rojas schlägt in seinem Bericht einen stufenweisen Ansatz für die Einführung des digitalen Euro vor, der sich deutlich von den bisherigen Plänen der EU-Kommission unterscheidet. Die Deutsche Kreditwirtschaft (DK) begrüßt diesen schrittweisen Ansatz, da der Vorschlag die Komplexität einer Einführung des digitalen Euro reduziert, ohne dabei wichtige Ziele wie Resilienz und Souveränität auszublenden.

Zunächst soll dem Bericht zufolge ein Offline-Digitaler-Euro eingeführt werden – also eine Art digitales Bargeld, das auch ohne Internetverbindung funktioniert und die Privatsphäre der Nutzerinnen und Nutzer schützt. Erst in einem zweiten Schritt, und nur wenn es keine europäischen privatwirtschaftlichen Lösungen gibt, soll ein Online-Digitaler-Euro als Zahlverfahren folgen.

Das bisherige von der EU-Kommission vorgeschlagenen Design des digitalen Euro ist aus Sicht der Deutschen Kreditwirtschaft zu komplex, zu teuer und bietet den Verbraucherinnen und Verbrauchern kaum erkennbaren Mehrwert. Der von Navarrete vorgeschlagene Ansatz stelle dagegen einen pragmatischen und ausgewogenen Weg dar, um Komplexität und Kosten zu verringern und den digitalen Euro schrittweise, mit klarem Nutzen für die Bürgerinnen und Bürger, einzuführen.

„Ein digitaler Euro darf die bestehende, gut funktionierende Zahlungslandschaft nicht schwächen, sondern muss sie sinnvoll ergänzen“, sagt Heiner Herkenhoff, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes deutscher Banken, dem diesjährigen Federführer der DK. „In seiner derzeitigen Form birgt das Projekt Risiken für die Stabilität der Finanzmärkte und schafft ordnungspolitische Probleme, weil die Europäische Zentralbank gleichzeitig als Zahlungsanbieter und Aufseher auftreten würde – eine heikle Doppelrolle.“

Aus diesem Grund bewertet die Deutsche Kreditwirtschaft positiv, dass der Bericht von Navarrete bestehende und entstehende europäische Zahlungslösungen stärker einbezieht als der ursprüngliche Kommissionsentwurf. Damit wird die Chance eröffnet, europäische Souveränität im Zahlungsverkehr zu stärken, ohne funktionierende privatwirtschaftliche Strukturen zu verdrängen.

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